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Warum KI den Weg zu passgenauen Rheuma-Therapien ebnet

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Rheumatologie mit Turbo: Michael Bonelli über die Medizin von morgen

Michael Bonelli treibt an der MedUni Wien ein Ziel voran, das so ambitioniert wie dringend ist: Autoimmunerkrankungen besser verstehen und behandeln. Als Leiter der Clinical and Translational Science Unit will er die Brücke schlagen zwischen Labor und Klinik – und damit den klassischen „Trial-and-Error“-Ansatz in der Rheumatologie ablösen.

„Wir wollen den dominanten entzündungstreibenden Prozess erkennen und gezielt behandeln“, sagt Bonelli. Anstatt erst nach einer Diagnose Medikamente auszuprobieren, soll künftig das individuelle Krankheitsmuster den Ausschlag geben. Personalisierte Medizin also, die über Fachgrenzen hinaus denkt und Erkenntnisse aus Immunologie, Dermatologie oder Gastroenterologie einbindet.

Dafür setzt Bonelli auf modernste Methoden. Mit Hochdurchsatzmikroskopie und künstlicher Intelligenz lassen sich riesige Bilddatensätze analysieren. So können Forscherinnen vorhersagen, welches Medikament bei welchem Patienten wirkt – und das binnen weniger Tage. Ein echter Paradigmenwechsel, der den mühsamen Therapiewechsel über Monate überflüssig machen könnte.

Auch zelluläre Therapien stehen im Fokus. CAR-T-Zellen, aus der Onkologie bekannt, könnten Autoimmunerkrankungen eines Tages sogar zum Stillstand bringen. Erste Behandlungen am AKH Wien laufen bereits. „Zum ersten Mal sehen wir einen Hoffnungsschimmer, dass sich das Immunsystem nachhaltig resetten lässt“, sagt Bonelli.

Neben der Forschung liegt ihm die Ausbildung des Nachwuchses am Herzen. Denn die nächsten zehn Jahre versprechen rasante Entwicklungen: Prävention, noch bevor Symptome auftreten, und Therapien, die nicht nur lindern, sondern heilen könnten.

Bonellis Arbeit zeigt, wie eng Fortschritt und Zusammenarbeit verknüpft sind. Nationale und internationale Netzwerke, Kooperationen mit der Industrie und der Mut, neue Technologien einzusetzen – all das beschleunigt die Translation von Wissen in konkrete Behandlungen. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das vor allem eines: mehr Hoffnung auf ein Leben ohne Schmerzen.


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Über diesen Podcast

Medizinische Sendungen gehen in die Tiefe, sind aber nicht unterhaltsam. Dieses Vorurteil zu widerlegen, haben wir uns für den Hörgang vorgenommen. Nun haben wir auf Springer Medizin Österreich einen Podcast ins Leben gerufen, der sowohl aktuell als auch wissensvermittelnd sein, darüber hinaus akustisch etwas hermachen soll. Neben Experten aus Wissenschaft und Praxis werden wir auch unsere Fachredakteure, Kolumnisten und Reporter der „Ärzte Woche“ zu Wort kommen lassen.

von und mit Springer Medizin Wien/ Martin Krenek-Burger

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