Hörgang

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00:00:00: Also die Einteilung beim Gebärmotorkrebs hat sich in den letzten Jahren komplett geändert.

00:00:06: Die Ursache oder die Basis dafür waren die Ergebnisse vom Cancer Genome Atlas, wie ich vorhin schon erwähnt habe, ein riesiges Projekt, wo diese Tumore molekular sequenziert wurden und wo wir gelernt haben, dass es nicht wie wir damals gedacht haben, ein Typ eins und ein Typ zwei Katzin umgibt, sondern das ist der Zvier, mittlerweile sogar fünf.

00:00:28: verschiedene Erkrankungen sind.

00:00:38: Im Hörgang MedUniWin stellen wir Mediziner und Medizinerinnen vor, die kürzlich eine Professur angetreten haben und ich mache diese Sendung jetzt auch schon ein paar Jahre und die hatten schon viele Spitzenärzte und Ärztinnen aus allen Fachgebieten hier bei uns oder wir waren bei ihnen.

00:00:53: Aber einen international anerkannten Gynäkologen und Onkologen vereint in einer Person, das ist auch für unseren Podcast eine Seltenheit.

00:01:01: Professor Stefan Polterrauer, hallo.

00:01:04: Ja, herzlichen Dank für die Einladung, vor mich sehr heute dabei zu sein.

00:01:07: Stefan Polterrauer ist Leiter des Gynäkologischen Krebszentrums an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde.

00:01:13: Er hat zahlreiche internationale Studien geleitet und ist seit Juli Professor für Gynäkologische Onkologie an der MED-Univine.

00:01:21: Mit ihm wollen wir über Personalisierte mit Therapien, neue Behandlungen und die Zukunft der gynäkologischen Krebsmedizin im Allgemeinen sprechen.

00:01:30: Danke, dass wir hier bei Ihnen sein dürfen.

00:01:33: Vielen Dank, frau mich.

00:01:35: Bevor wir über die Forschung und die Innovation sprechen an dieser Abteilung, möchten wir Sie ein bisschen als Person kennenlernen.

00:01:42: Wie sind Sie eigentlich in dieses sehr spezielle Fachgebiet gekommen?

00:01:46: Ja, die gynäkologische Onkologie ist ein sehr breites Fach, wo wir einerseits Patientinnen mit Operationen behandeln können, aber auch die Möglichkeit haben, mit Systemtherabien, mit zielgerichteten Therapien zu behandeln.

00:02:05: In dem Bereich gibt es auch sehr viele interessante Forschungsschwerpunkte, die mich schon früh fasziniert haben und in der klinischen Betreuung ist da etwas ganz Besonderes, dass wir Patientinnen häufig über einen sehr langen Zeitraum behandeln.

00:02:20: Wir haben teilweise junge Patientinnen und die wir über ihr Leben dann nachsorgen, haben aber auch ältere Patientinnen, die wir hier behandeln.

00:02:30: Sie waren als Postdoc an Memorial Sloan Catering Cancer Center in Manhattan in New York.

00:02:35: Was hat sie diese Zeit gelehrt?

00:02:37: Die Zeit in den USA war eine sehr inspirierende Zeit.

00:02:40: an dem Memorial zu arbeiten, hat mich sehr über den Tellerrand blicken lassen.

00:02:47: Die Kooperation dort mit unterschiedlichen Labors war eine inspirierende Erfahrung.

00:02:52: Es war damals so, dass die Daten des Cancer Genome Atlas publiziert wurden, der erste Auto dieser Publikation war ein Kollege aus dem Nebenlabor von mir und dieses Umfeld war einfach sehr bereichernd.

00:03:09: Dort konnte ich einerseits die Basis, Forschung erkunden, konnte da Techniken lernen und dann aber auch beginnen, in translationale Forschungen einen Einblick zu bekommen.

00:03:22: Trotz dieser reichen internationalen Erfahrung sitzt mir hier ein noch immer junger Mann gegenüber.

00:03:28: Ihre Habilitation haben Sie im Alter von dreißig Jahren verfasst.

00:03:33: Was hat Sie damals motiviert zu diesem Schritt?

00:03:35: Ja, das wissenschaftliche Arbeiten hat mich schon sehr früh interessiert.

00:03:40: Ich habe meine wissenschaftliche Laufbahn hier im Haus damals an der klinischen Pharmakrologie begonnen und habe dort die ersten Einblicke sammeln können in die Formenphase I Studien.

00:03:51: Das war ein sehr interessantes Umfeld und wir haben weiterhin gute Kooperationen mit der klinischen Pharmakologie.

00:03:59: Und seitdem hat es mich immer interessiert, die Forschung voranzutreiben, Dinge kritisch zu hinterfragen und letztendlich dadurch auch die Therapiemöglichkeiten von Patienten positiv zu entwickeln.

00:04:14: Und mit diesem Einblick in Ihre Laufbahn sind wir schon direkt bei Ihren neuen Rollen an der Met-Uni Wien, am AKH Wien, angelangt.

00:04:21: Seit Juli haben Sie die Professur für gynecologische Onkologie inne.

00:04:25: Ein Fachgebiet mit enormer gesellschaftlicher Relevanz.

00:04:28: Da sieht man allein schon an den verschiedenen Aktionsmonaten.

00:04:32: September waren die gynecologischen Krebserkrankungen dran.

00:04:35: Im Oktober ist Awareness für Postkrebs an der Reihe.

00:04:39: Und im November sind dann die Männer mit der Post da dran.

00:04:42: Welche Schwerpunkte wollen Sie mit Ihrer Professur setzen?

00:04:46: Im Wesentlichen möchte ich mich auf drei große Schwerpunkte konzentrieren, was die Forschungsagenten anbelangt.

00:04:56: Erstens sind das chirurgische Studien, also wo es darum geht, innovative Therapiekonzepte, operative Therapiekonzepte zu untersuchen und weiterzuentwickeln.

00:05:08: Hier geht es letztendlich in eine angepasste Radikalität bei den Operationen, natürlich auch um minimalinvasive Operationszugänge und schonende Techniken.

00:05:24: Der zweite Faktor sind Studien zum Thema von innovativen Krebstherabien.

00:05:31: Hier arbeiten wir in dem Netzwerk der ENGOT und der GCRG, also das ist die europäische und die internationale gynikonkologische Forschungsgesellschaft.

00:05:42: Und hier untersuchen wir bei Patientinnen mit onkologischen Erkrankungen neue Therapien.

00:05:48: Das sind teilweise Immuntherabien, aber derzeit auch viele neue Substanzen wie die Antikörper, Wirkstoffkoniogate.

00:05:56: Und der dritte Schwerpunkt ist die Translationale Forschung.

00:06:01: Hier haben wir jetzt ein Biobank-Programm aufgebaut in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit der Labormedizin und der Pathologie und haben hier die Möglichkeit, die Dinge wirklich vom Labor-Bansch zur Beizeit zu untersuchen, hier mehr zu verstehen über die Krebserkrankungen, über den Ursprung, über die Mechanismen, Resistenzentwicklungen etc.

00:06:28: und das ist der dritte wesentliche Schwerpunkt.

00:06:31: Sie haben jetzt die Bedeutung von Netzwerken bei Laufiger Wind, die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit.

00:06:37: wie auch nicht in der Medizin.

00:06:39: Wie sieht diese Zusammenarbeit bei Ihnen im Alltag konkret aus?

00:06:43: Wir leben diese Interdisziplinarität im Alltag sehr.

00:06:47: Das liegt mir auch am Herzen.

00:06:48: Das beginnt schon bei der Therapieplanerstellung.

00:06:54: Das heißt, wir haben hier ein interdisziplinares Tumorboard, wo wir mit sehr eng mit Kolleginnen aus der Strahlentherapie zusammenarbeiten, aus der Radiologie, Und aus der Pathologie, die Pathologie hat einen ganz starken Stellenwert, weil die molekularen Analysen von den Krebserkrankungen derzeit die Basis für einen Großteil unserer Therapien darstellen.

00:07:20: Und so sind wir sehr stark vernetzt, auch im Comprehensive Cancer Center.

00:07:28: als interdisziplinäres, gynäkologische Skripszentrum.

00:07:31: Und diese Interdisziplinarität geht natürlich über die MedUniWin hinaus.

00:07:36: Wir haben enge Kooperationen im deutschsprachigen Raum, im europäischen Raum international.

00:07:43: Und das ist meiner Meinung nach eine ganz essentielle Voraussetzung, wenn man gute Forschung und Medizin betreiben möchte.

00:07:52: Stichwort Comprehensive Cancer Center.

00:07:54: Sie sind ja zum Beispiel Teil einer Forschungsgruppe.

00:07:57: Thema Präzisionsmedizin.

00:08:00: Sie befassen sich mit Krebspatientinnen, bei denen praktisch alle palliativen Standardtherapien ausgeschöpft sind, die im Grunde austherapiert sind.

00:08:08: Aber in etwa der Hälfte der Fälle können sie diesen Menschen dennoch helfen mit einer Therapie.

00:08:14: Wie darf man sich das vorstellen, wie funktioniert das?

00:08:16: Personalisierte Systemtherapie basiert auf Molekulantests.

00:08:21: Typischerweise hier gibt es etablierte Biomarke und das Ziel ist es, Therapien zu geben, die an gewissen Tagets ansetzen, die auf der Krebszelle an der Oberfläche vorhanden sind und dadurch kann die Erkrankung gezielt behandelt werden, auch wenn die Erkrankung bereits eine Resistenz, wenn der Tumor bereits eine Resistenz gegen eine herkömmliche Chemotherapie entwickelt hat.

00:08:44: Da sind diese Antikörper-Wirkstoffkonjugate natürlich ein sehr interessanter Ansatz.

00:08:50: Es gab jetzt auch eine große Studie, die letzte Woche in Nature Medicine publiziert wurde.

00:08:56: Der Rome Trial bei soliden Tumoren, wo man gezeigt hat, dass Patienten, die mit so einer molekularen zielgerichteten Therapie behandelt werden, ein wesentlich besseres Outcome haben als Patienten, die herkömmliche Therapien bekommen.

00:09:10: Aber es geht darüber hinaus, es ist nicht mehr beschränkt auf Krebspatienten, die, wie sie gesagt, austherabiert sind, wo die Standardtherabien nicht mehr ausschöpfbar sind, sondern diese Therapien haben mittlerweile längst den Einzug in die erstlingende Therapie gefunden.

00:09:28: Wir haben auch hier vor allem Studien jetzt aktuell laufen zu den gynäkologischen Krebserkrankungen, wo wir diese neuen Substanzen, Immuntherabien, Antikörper, Wirkstoff, Koniogate, in die adjuante Therapie integrieren können.

00:09:42: und das ist meiner Meinung nach auch einer der wichtigsten Zukunftsaspekte, dass die wirksamsten Therapien, die wir haben, möglichst frühzeitig den Patientenen gegeben werden.

00:09:52: Sie sind an zahlreichen internationalen Studien beteiligt, da haben wir jetzt schon ein bisschen einen Eindruck bekommen.

00:09:56: Viele dieser Studien haben eben eine unmittelbare Auswirkungen auf die Behandlung der Patientinnen.

00:10:02: Zum Beispiel, in einer großen Lancet-Studie haben Sie mitgewirkt, die eine Immuntherapie bei Gebärmutter als Krebs erfolgreich getestet hat.

00:10:09: Was sind da die zentralen Ergebnisse?

00:10:11: Wir werden bei der Kino der Achtzehn-Studie teilgenommen, auch hier wieder eine sehr, sehr schöne Kooperation mit der Strahlentherapie zusammen, wo wir Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem Cervix-Krazinum behandelt haben.

00:10:26: und ihnen zur Standardtherapie eine Immuntherapie, eine Checkpointinhibitortherapie gegeben haben.

00:10:33: Wir haben eine wirklich exzellente Strahlentherapie im Haus, wo hervorragende Ergebnisse in der lokalen Kontrolle erzielt werden durch die Strahlentherapie, auch bei sehr fortgeschrittenen Tumoren.

00:10:45: Das Ziel der Immuntherapie war es hier, vor allem auch ein Rückkehr der Krebserkrankung außerhalb des Beckens zu vermeiden.

00:10:53: Und das ist gelungen.

00:10:54: Die Ergebnisse haben gezeigt, dass Patienten, die eine Immuntherapie dazubekommen, eine längeres Rezitivfreiesintervall haben und länger überleben bei gleicher.

00:11:06: Lebensqualität.

00:11:06: und letztes Jahr ist diese Therapie basierend auf dieser Studie zugelassen worden.

00:11:10: Und das zeigt sehr schön, dass man hier eben Patientinnen einerseits früher den Zugang zu solchen Therapiemöglichkeiten geben kann im Rahmen von klinischen Studien und dass das auch bedeutend ist, dass das auch den Standard of Care verändern kann.

00:11:24: Und wir wissen, dass Zentren die klinische Studien anbieten, die Patientinnen noch besser betreuen und dass die Patientinnen da ein besseres Outcome haben.

00:11:34: Einen Aspekt zum Thema Studien.

00:11:37: Sie haben nämlich auch ein Studien zur, schwieriges Wort, molekularen Risikoklassifizierung bei GPR-Mutterhalskrebs mitgewirkt.

00:11:43: Das heißt, die molekularen Eigenschaften des TUMOS rücken hier in den Mittelpunkt des Interesses.

00:11:49: Wie verändert dieses Wissen die Therapieentscheidungen?

00:11:52: Sie haben es eh schon eingangs mal ausgeführt.

00:11:54: Und welche Faktoren spielen da noch eine Rolle?

00:11:56: Also Ausbreitung des TUMOS, TUMOS Stadium und auch der Gesundheitsdustand der Patientinnen, das denke ich hier.

00:12:04: Also die Einteilung beim Gebärmutterkrebs hat sich in den letzten Jahren komplett geändert.

00:12:10: Die Ursache oder die Basis dafür waren die Ergebnisse vom Cancer Genome Atlas, wie ich vorhin schon erwähnt habe, ein riesiges Projekt, wo diese Tumore molekular sequenziert wurden und wo wir gelernt haben, dass es nicht, wie wir damals gedacht haben, ein Typ ein, sondern Typ zwei Katzen umgibt, sondern das ist der Zvier, mittlerweile sogar fünf.

00:12:32: verschiedene Erkrankungen sind.

00:12:34: Das heißt, wir haben jetzt eine wesentlich präzisere Zuteilung zu den einzelnen Gruppen.

00:12:40: Und da wissen wir, dass sich die Erkrankungen in ihrem biologischen Verhalten einfach deutlich unterscheiden.

00:12:47: Das heißt, wir können die Pugnose besser abschätzen und haben aber mittlerweile auch Therapiemöglichkeiten, die bei einzelnen dieser molekularen Subtypen besonders gut wirken können.

00:13:00: Und auch das hat wieder zu klinischen Studien geführt.

00:13:02: Das hat wieder zu neuen Zulassungen von Therapien geführt und letztendlich auch die Landschaft der Leitlinien beeinflusst.

00:13:10: Und was wir gezeigt haben in unserem Projekt, das eine Kooperation war mit dem italienischen Zentrum, dass sich das auch in der klinischen Praxis deutlich verändert.

00:13:22: Das zeigt wirklich einen Schiff.

00:13:24: auch was die Risikostratifizierung einteilt.

00:13:27: Und das bringt es, dass sie einerseits dann, und das ist auch ein Teil der Präzisionsmedizin, der personalisierten Medizin, dass sie bei niedrig Risikosituationen die Therapie reduzieren können, die eskalieren können, wenn aber gewisse Risikofaktoren da sind, die wir dann eben sehr genau messen können, dass man eskalieren muss, dass man die Therapie erweitert und eben in der Gruppe noch eine weitere Therapiemöglichkeit ausschöpft.

00:13:55: Ich bemühe mich immer eine Leserfrage einzubauen in diese Interviewgespräche.

00:13:59: Eine Frage, die hin und wieder gestellt wurde, war, was passiert eigentlich mit den Gewebsproben, mit den Körperflüssigkeiten, mit den Gesundheitsdaten allgemein der Krebspatienten.

00:14:10: Die werden ja nicht verworfen, sondern die werden in Biobanken dokumentiert.

00:14:15: Wie wichtig sind diese Biobanken für ihre Arbeit?

00:14:18: Wir laden alle Patientinnen ein, die bei uns behandelt werden, dass sie uns Gewebe zur Verfügung stellen.

00:14:26: Dafür braucht sie eine eigene Einverständniserklärung, damit das gemacht werden kann.

00:14:32: Und dann ist es derzeit so, dass wir sowohl Tumorgewebe als auch Blut von Patientinnen im Rahmen von einer Biobank sammeln können.

00:14:44: Stichwort Liquid Biopsie.

00:14:47: Tumorproben aus dem Blut.

00:14:48: Das ist auch etwas, was sehr interessant ist und was vor allem fürs Monitoring von Erkrankungen wichtig, Tournament wichtig wird.

00:14:55: Und hier haben wir eine exzellente Kooperation mit der... Pathologie und mit der Labormedizin, die hier ein wirklicher Vorzeigemodell etabliert haben und hier das Gewebe und die Flüssigkeiten in einem sehr standardisierten Setting archivieren können.

00:15:17: Und das erlaubt uns dann Gewebe zu untersuchen nach spezifischen Mechanismen.

00:15:24: Das hilft uns, die Entstehung der Erkrankung besser zu verstehen.

00:15:29: Es hilft uns, die Heterogenität von Tumoren zu verstehen, Resistenzmechanismen gegen Therapien zu verstehen.

00:15:39: Und letztendlich diese Dinge dann wieder in klinischer Studien zu tragen.

00:15:43: Man kann heutzutage auch schon sogenannte Organoide züchten.

00:15:47: Das heißt, sie können erweiterte Zellkulturen etablieren, wo dann kleine Organe nachwachsen aus den Tomorzellen und hier ergeben sich noch weitere Möglichkeiten.

00:16:00: Das heißt, man kann hier dann auch gewisse Therapien untersuchen.

00:16:04: und hier ist ein Feld, ein sehr breites Feld offen und diese Biobanken machen es uns natürlich möglich mit sehr guten Kooperationspartnern zusammen zu arbeiten und hier auch attraktiv zu sein für die Grundlagenforschung.

00:16:19: Wir sprechen heute mit Professor Stefan Polterauer, Spezialist für Gebärmutter und Eierstock GRIPS.

00:16:24: Lassen Sie uns nun auf die Patientinnen schauen.

00:16:27: Sie sind ja nicht nur Forscher, sie sind auch Behandelnder Arzt.

00:16:30: Sie erleben die Patientinnen am Krankenbett und im OP.

00:16:35: Welche Veränderungen sehen Sie in der chirurgischen Therapie in den letzten Jahren?

00:16:40: Also in der Chirurgischen Therapie hat sich sehr viel getan in den letzten Jahren.

00:16:45: Ein ganz großes Thema ist natürlich die minimalinvasive Chirurgie.

00:16:51: Natürlich auch die robotische Chirurgie.

00:16:54: Wir verwenden diese Plattformen in der Routine und haben hier die Möglichkeit sehr präzise zu operieren.

00:17:02: Die robotassistierte Chirurgie beim Endometriumcarcinom hat uns hier ein neues Feld aufgetan.

00:17:09: Wir können auch sehr komplexe Patientinnen hier schonend operieren.

00:17:13: Auch sehr die böse Patientinnen können wir operieren und haben dann eben die Feinheiten des Robotersystems zur Verfügung.

00:17:22: Das beginnt bei einer sehr guten dreidimensionalen Visualisierung.

00:17:27: Es geht weiter mit der Möglichkeit von Fluorescenz-Darstellung von Lymphbahnen, wo wir dann Sentinel, also rechter Lymphknoten, Entfernungen durchführen können.

00:17:37: Also wir können präziser operieren.

00:17:41: Dazu kommen auch hier eine Deeskalation, teilweise bei den Erkrankungen eben minimal invasiv, nur dann radikale Operationen, wenn es wirklich notwendig ist.

00:17:51: Wir haben hier die Möglichkeit auch Fertilitätserhalten zu operieren, das heißt selbst Patientinnen, die eine bösartige Erkrankung des Gebärmutter-Halses oder des Gebärmutter-Körpers haben, können wir in gewissen Fällen eine Fertilitätserhaltende Therapie anbieten, auch bei den Overealkazinomen ist das teilweise möglich.

00:18:11: Dazu kommt aber eine Wiedereskalation in der chirurgischen Therapie, was das Overealkazinom anbelangt, wo wir häufig mit Peritonealkazinose zu tun haben, also wo der Tumor in der Bauchhöhle sich die Fuß ausbreitet und hier wissen wir, dass wir den Tumor komplett entfernen müssen.

00:18:30: Das ist der wichtigste Pognosefaktor, das heißt hier wiederum Eskalation der Therapie.

00:18:35: Interdisziplinarität hier arbeiten wir auch zusammen mit der Visceralchirurgie, Cholorektalchirurgie, mit der Urologie und haben hier ein großes zentralisiertes Programm aufgebaut und können hier den Patientinnen eine sehr erfolgreiche Operationsmöglichkeit anbieten.

00:18:53: Hier ist die Anästhesie und die Pflege auch eine ganz wichtige Kooperations.

00:18:59: Partner, weil wir hier seit einigen Jahren ein sogenanntes Eraskonzept anwenden, also das heißt Early Recover of the Surgery.

00:19:09: Früher hat man das als Fast-Track bezeichnet.

00:19:11: Das heißt, wir wollen Patientinnen möglichst schnell wieder aus dem Bett mobilisieren, bekommen.

00:19:16: Wir wollen kurze stationäre Aufenthalte.

00:19:19: Wir wollen, dass die Patientinnen möglichst schnell wieder fit werden.

00:19:22: Und hier wissen wir, dass diese Konzepte auch die Prognose von Patientinnen positiv beeinflussen.

00:19:28: Sie leiten ja eine eigene Arbeitsgruppe an der MedUni Wien für klinisch-gynecologisch-onkologische Studien.

00:19:35: Wie helfen eigentlich grundsätzlich gefragt klinische Studien?

00:19:39: den Frauen, also ihren Patientinnen, damit sie den Zugang zu innovativen Therapien leicht erhalten.

00:19:46: Wir versuchen möglichst vielen Patientinnen einen Teilnahme einer klinischen Studie anzubieten.

00:19:51: Das ist eine unserer Aufgaben hier an der MED ohne Wien.

00:19:55: Wir wissen, dass Patientinnen, die in klinischen Studien betreut werden, eine bessere Pognose haben.

00:20:02: Passiert auf vielen verschiedenen Ursachen eine sicher, dass die Patientinnen frühzeitig die Möglichkeit haben, zu Substanzen, zu Medikamenten in Zugung zu bekommen, der sonst nicht möglich wäre.

00:20:19: Der Zulassungsprozess von Medikamenten ist ein langwieriger.

00:20:23: über Phase eins, zwei, drei Studien und viele Medikamente, die wir erforschen, werden erst ein paar Jahre, nachdem sie in der Studie verfügbar sind, dann in der Routine verfügbar.

00:20:37: Das heißt, das ist mal ein ganz wichtiger Faktor.

00:20:40: Dazu kommt natürlich, dass man im Rahmen einer klinischen Studie sehr standardisiert behandelt ist.

00:20:47: Man hat sehr klar vorgegebene Untersuchungen.

00:20:50: Die Spielregeln sind sehr klar festgelegt, an die man sich hier zu halten hat.

00:20:55: Die Behandlung ist sehr klar definiert und kontinuierlich und deshalb ist das eine gute Möglichkeit für Patientinnen hier teilzunehmen.

00:21:05: Vielen Dank.

00:21:06: Zuletzt noch kommen wir zu der Frage, wie es in Zukunft weitergehen wird, sowohl in der Forschung als auch in der Ausbildung.

00:21:12: Die Onkologie entwickelt sich ja rasant weiter und sie engagieren sich auch stark in der Ausbildung des Nachwuchses.

00:21:21: Welche Entwicklungen erwarten Sie in der könäkologischen Onkologie in den nächsten zehn Jahren?

00:21:27: Ich glaube, dass das Fach der Gynäkologischen Onkologie weiter in ein sehr spannendes Fach ist, auch im Rahmen der Ausbildung und auch für junge Kolleginnen attraktiv ist, weil es, wie gesagt, ein sehr breites Fach ist, wo wir verschiedene Erkrankungen behandeln, wo wir... junge und alte Frauen behandeln, wo wir eben auch Fertilitätserhaltend behandeln können.

00:21:50: Chirurgische Therapien, Systemtherapien, also ein breites Fach, wo es viel zu lernen gibt, viel zu erforschen gibt.

00:21:57: Wir haben derzeit ein Ausbildungsprogramm für gynäkologische Onkologie auf klinischer Seite.

00:22:07: Das heißt, wir haben hier ein zertifiziertes Programm für ein gynäko-onkologisches Fellowship.

00:22:12: Das ist von der ESCO von der Europäischen Gynnekonkologiegesellschaft zertifiziert.

00:22:17: Und hier ist es so, dass wir eben Kolleginnen ihre Fachartsausbildung abgeschlossen haben, weiter ausbilden können für die spezialisierten Eingriffe und Therapien in unserem Bereich.

00:22:29: Dazu ist es natürlich ein... bieten wir ein breites Konzept an für alle Kollegen in unterschiedlichen Ausbildungsstatus, sei es Studentinnen oder Piet-Sti-Studentinnen, Assistenzerztinnen oder Fachärztinnen.

00:22:44: Und das ist natürlich wichtig, auch um als Arbeitgeber hier attraktiv zu bleiben und weiterhin die jungen Talente hier bei uns an der Universität weiterhin zu binden und zu fördern.

00:22:59: Was möchten Sie persönlich in Ihrer Professur unbedingt erreichen?

00:23:03: Also der Director der Metronwien spricht gerne von Moonshorts.

00:23:06: Also was sind so Ihre Visionen?

00:23:07: Ja, mir liegt dieser Bereich natürlich sehr am Herzen und ich bin froh, dass ich jetzt durch die neue Funktion die Möglichkeit bekommen habe, den Bereich weiterzuentwickeln.

00:23:17: Das ist natürlich alles eine Teamleistung.

00:23:20: Wir sind ein sehr starkes Team, das sich laufend weiterentwickelt und haben hier wirklich in unserer in unseren Arbeitsgruppen hier die qualifiziertesten, motiviertesten Mitarbeiterinnen.

00:23:33: Und das Ziel ist es hier, dass wir unseren Patienten letztendlich die beste Betreuung bieten können, dass wir hier mit den Studien das Feld weiterentwickeln.

00:23:47: Es geht natürlich von einer Behandlungsmedizin zu einer präventiven Medizin gehen.

00:23:52: Das heißt auch die Schwerpunkte Prävention und Genetik sind ein relevantes Thema, auf das ich neben den genannten Forschungaspekten in Zukunft mich konzentrieren möchte, weiter noch konzentrieren möchte.

00:24:07: Herr Prof.

00:24:07: Polterow, danke für das Gespräch.

00:24:09: Vielen Dank.

00:24:10: Wir haben heute gehört, wie stark die gynäkologische Onkologie in Wien international vernetzt ist, wie personalisierte Therapien die Behandlung von Krebs verändern und wie Forschung und Klinik Hand in Hand gehen.

00:24:23: Das war der Hörgang aus dem AKH Wien, der Met-Uni Wien.

00:24:27: Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten

00:24:36: Mal.

Über diesen Podcast

Medizinische Sendungen gehen in die Tiefe, sind aber nicht unterhaltsam. Dieses Vorurteil zu widerlegen, haben wir uns für den Hörgang vorgenommen. Nun haben wir auf Springer Medizin Österreich einen Podcast ins Leben gerufen, der sowohl aktuell als auch wissensvermittelnd sein, darüber hinaus akustisch etwas hermachen soll. Neben Experten aus Wissenschaft und Praxis werden wir auch unsere Fachredakteure, Kolumnisten und Reporter der „Ärzte Woche“ zu Wort kommen lassen.

von und mit Springer Medizin Wien/ Martin Krenek-Burger

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