Hörgang

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So liebt Österreich: vom ersten Mal bis zur Polyamorie

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Mehr als 6.000 Österreicherinnen und Österreicher wurden viele pikante Fragen gestellt. Herausgekommen ist der neue Sexreport von Marktagent in Kooperation mit Puls4. Und herausgekommen sind auch tatsächlich einige Überraschungen.
Zumindest für Moderatorin Jasmin Altrock. Ein Thema, das die Radiomacherin persönlich sehr spannend findet, ist das Durchschnittsalter, in dem junge Menschen das erste Mal Sex haben. Das ist nämlich nach oben gewandert. Genauer gesagt liegt es bei 17,4 Jahren.
Sexualtherapeutin und Ärztin Dr. Claudia Wille-Helbig überrascht das nicht. Interessant sind aber die Gründe dafür: Social Media und die Pornoindustrie.
Mit dem Dopamin-Ausstoß, der von Likes oder Followerzahlen ausgelöst wird, kann Sex nicht mithalten, sagt die Expertin. Und Pornos, die immer früher konsumiert werden, haben zu einer tiefen Verunsicherung der Jugendlichen geführt.
Der Sexreport deckt auf: Außereheliche Affären sind hierzulande keine Seltenheit. 22% geben an, schon fremdgegangen zu sein. Bei den Befragten über 40 hat sogar jeder und jede Dritte angegeben, nicht immer treu gewesen zu sein. Hauptgrund dafür? Kurz und bündig: Wir sind nicht monogam veranlagt, die Österreicher entdecken polyamore bzw. offene Beziehungen für sich.

Was plant die österreichische Dreierkoalition für Ärztinnen und Ärzte?

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Gezählte 335 Zeilen auf sieben dicht bedruckten Seiten – darin steht, was die Koalition in Sachen Gesundheit und Pflege in den nächsten Jahren tun will. Es sind Hunderte von Maßnahmen. Wir bringen hier eine Bewertung der für Ärztinnen und Ärzten wichtigsten Vorhaben. Josef Broukal spricht dazu mit dem Gesundheitsökonomen Thomas Czypionka.

HPV-Impfung bis zum vollendeten 30. Lebensjahr kostenlos nachholen

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HPV, das humane Papillomavirus, wird vorwiegend durch Sexualkontakte übertragen. Was dann weiter passiert, hängt auch von den Sexualpraktiken ab, also vaginal, anal und oral. Dementsprechend gibt es auch unterschiedliche Krebs-Manifestationen: Krebs im Urogenitaltrakt, aber es gibt eben auch Analkarzinome und eine zunehmende Anzahl von Krebserkrankungen im Mund-Rachen-Bereich. Das sagt Prof. Dr. Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Instituts für spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin an der MedUni Wien.
Anlass unseres Treffens war der Welt-HPV-Tag am 4. März. Alles, was an diesem Tag passiert, soll das Bewusstsein für die Bedeutung von Impfungen und Vorsorge im Kampf gegen HPV-bedingte Krebsarten stärken. In Österreich wird die HPV-Impfung kostenlos bis zum vollendeten 30. Lebensjahr angeboten – bis Ende 2025.
Idealerweise sollte die Impfung zwischen 9 und 11 Jahren erfolgen. In diesem Alter entwickelt der Körper eine besonders starke Immunantwort, um krebsauslösende HP-Viren unschädlich zu machen.
Obwohl HP-Viren Gebärmutterhalskrebs und andere Krebsarten (Scheide, Vulva, Penis, Darmausgang und Mund-Rachen-Raum) verursachen können, sind immer noch zu wenige Menschen davor geschützt. Und das wird sich auch nicht von heute auf morgen ändern. Denn das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Zervixkarzinom schnell, nämlich bis 2030, zu eliminieren sei „illusorisch", sagt Wiedermann-Schmidt.
Apropos WHO. Die neue US-Regierung von Donald Trump hat den Ausstieg verkündet, was Experten wie Wiedermann-Schmidt große Sorgen bereitet: „Gerade das Impfprogramm in Amerika plus die sogenannte Surveillance von Infektionserkrankungen war ausgezeichnet und war immer federführend und vorbildgebend für die restliche Welt."
Zum Welt-HPV-Tag gibt es für Mitarbeiter und Studenten der MedUni weiter die Gratis-Impfung. Kleiner Bonus: Die Impfpässe der Impflinge werden überprüft und nach Lücken durchforstet.

Seltene Erkrankungen: Diagnose innerhalb von 2 Wochen dank DNA-Sequenzierung

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Genetische Erkrankungen sind aufgrund ihrer sehr vielfältigen Ausprägung und vor allem ihrer Seltenheit schwer zu diagnostizieren. Dabei ist eine rasche Diagnose nicht nur für die Lebensqualität wichtig, sondern sie kann auch eine Rolle in der Familienplanung spielen. Sarah Verheyen von der Med Uni Graz kommt den seltenen genetischen Erkrankungen mittels Genomanalyse auf die Spur.
 Dr. Sarah Verheyen. ist ist die ärztliche Leiterin des sogenannten „Exom"-Diagnostik-Teams für Seltene Erkrankungen an der Med Uni Graz. Das Exom umfasst etwas mehr als 20.000 Gene, die dafür verantwortlich sind, den Bauplan für Proteine bereitzustellen. Bei der Exomanalyse werden diese Gene untersucht, um Fehler zu finden, die eine Erkrankung hervorrufen können. Bei einer Genomanalyse wird hingegen das gesamte Erbgut durchleuchtet. Zum Vergleich: Das Exom stellt in Sachen „Datenmenge“ etwa 2 % des Genoms dar. Moderne Analysemethoden ermöglichen es mittlerweile, diese Unmengen an Daten zu verarbeiten. Die Analysemethoden, die bei der Genomanalyse verwendet werden, erlauben es in manchen Fällen auch, Veränderungen im Exom besser aufzuspüren. „Wir setzen Next Generation Sequencing ein. Das ist eine Methode, mit der man sehr viele Daten gleichzeitig generieren kann." Im Unterschied zur herkömmlichen Methode, bei der auf Verdacht einzelne Gene angeschaut wurden und die Patienten mitunter jahrelang auf ihre Diagnose warten mussten, sei es heute möglich, „in 1,5 bis 2 Wochen eine Diagnose zu erhalten", sagt Verheyen. Trotzdem komme man nur in ein Drittel der Fälle auf eine Diagnose, weil viele seltene Erkrankungen nach wie vor ungeklärt seien. Konkret könne man nur einem Viertel der Gene  eine Krankheit zuordnen. Es bestehe noch viel Forschungsbedarf.
Schön und herausfordernd zugleich, so beschreibt Verheyen ihre Arbeit. Vor allem, wenn, wie so oft, Kinder involviert sind. Auch hier biete die moderne genetische Diagnostik neue Wege, um schwerwiegenden Problemen schnell auf die Schliche zu kommen. Invasive Diagnostik und lange Wartezeiten würden so vermieden.

Speichel ist ein blutstillendes Mittel, das auch Bluter immer bei sich haben

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Kleine Verletzungen sind im Alltag ganz normal, kleine Schnittwunden beim Rasieren, bei der Gartenarbeit oder beim Hantieren mit scharfkantigem Papier. Instinktiv stecken wir den blutenden Finger in den Mund und unterstützen so die Blutgerinnung.  Das funktioniert auch mit dem Speichel von Blutern, hat Prof. Dr. Johannes Thaler von der MedUni Wien herausgefunden.
Thaler ist an der Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie tätig.
Eine Studie unter seiner Leitung hat sich mit Hämophilie-A-Patienten befasst - das ist die häufigste Form der Bluterkrankheit und betrifft einige hundert Patienten in Österreich.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Speichel dieser Patienten die Gerinnung des Blutes auslöst, was gerade bei an der Bluterkrankheit leidenden Menschen eine wichtige Information sein kann.
Er finde es „hilfreich, seinen Patienten sagen zu können, dass auch ihr Gerinnungssystem teilweise sehr gut funktioniert. Also dass zum Beispiel der Speichel ein Hämostatikum ist, also ein blutstillendes Mittel ist, das sie immer bei sich haben."
Und so funktioniert die Blutgerinnung bei gesunden Menschen: Im zirkulierenden Blut gibt es inaktive Vorstufen verschiedener Proteine, die sogenannten „Gerinnungsfaktoren". Um die Gefäße herum gibt es beispielsweise einen Gewebsfaktor, den Tissue-Faktor, und wenn es nun zu einem Gewebsschaden, zu einer Verletzung kommt, wird dieser Tissue-Faktor freigelegt, der kommt in Kontakt mit den anderen Gerinnungsfaktoren im Blut und dann wird die ganze Kaskade an Enzymen ausgelöst, die sich gegenseitig aktivieren und am Schluss steht dann die Bildung von Fibrin, eine Art Gewebskleber und die Aktivierung von Blutplättchen, auch Thrombozyten genannt. Diese verschließen die Wunde mit einem Thrombus, einem Pfropfen. Thaler: „Das ist ein ganz fein abgestimmter Prozess, denn es muss einerseits ausreichend gerinnen, sonst kommt es zu einer Blutung, es darf aber auch nicht zu viel gerinnen, denn sonst würde es zu einer Thrombose, Schlaganfall, Herzinfarkt etc. kommen."

Zu viel des Guten: Übergewicht bei Kindern

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Übergewicht wird immer häufiger, auch bei Kindern und Jugendlichen. Im schlimmsten Fall kämpfen bereits die Jüngsten mit den gesundheitlichen Folgen von Übergewicht.

Wann wird Übergewicht zum Problem? Und was lässt sich dagegen tun? Darüber spricht Dr. Helmuth Howanietz, ärztlicher Leiter des kindermedizinischen Zentrums Augarten in Wien. Die Zukunft einer gesunden Gesellschaft liegt für Dr. Howanietz darin, Kinder mehr in den Mittelpunkt zu rücken – und zwar überall, nicht nur in der Medizin.

Ärztinnen und Ärzte unter Druck - Wie Mediziner Stress bewältigen

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Wir alle kennen Zeiten der Überforderung, ein Zuviel an Verpflichtungen und Aufgaben. Das alles erzeugt ein Gefühl von Stress. Doch was genau versteckt sich hinter diesem Begriff und stimmt das Klischee, dass Ärztinnen und Ärzte besonders hohe Stresslevel aufweisen? Mein Name ist Alice Kment und ich möchte in der heutigen Folge der Podcast-Reihe Hörgang dem Phänomen Stress in der Ärzteschaft nachgehen. Mit meinen Gästen bespreche ich, wann zu viel Stress gesundheitsschädlich werden kann. Wie man einen Burnout vorbeugt und welche Angebote es zum Stressmanagement gibt.
Meine Gäste sind Prof. Dr. Wolfgang Lalouschek, Facharzt für Neurologie und Prof. Dr. Gerhard Blasche, klinischer Psychologe, Gesundheitspsychologe und Psychotherapeut.

Ich höre lieber auf meinen Bauch! Du bist so ein Kopfmensch! Bekannte Sprüche und ihr medizinischer Hintergrund

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Wer trifft bei Ihnen eigentlich die Entscheidung? Ist es der Bauch oder der Kopf? Jasmin Altrock spricht im zweiten Teil unserer Mini-Serie über Redewendungen und Sprichwörter noch einmal mit Dr. Maximilian Ledochowski. „Redewendungen sagen sehr viel aus. Sie geben Auskunft über Vorgänge im Gehirn, über psychische Vorgänge, aber auch über Vorgänge im Körper." Der Springer-Autor und Mediziner hat für viele vertraute Redewendungen eine medizinische Erklärung parat. In dieser Folge geht es u.a. um folgende Auswahl: Mir liegt etwas im Magen // Jetzt bin ich aber sauer // Da dreht sich mir der Magen um // Mir kommt die Galle hoch // Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen?

Hast du keine Eier in der Hose? Redewendungen medizinisch erklärt

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Sind sie ein richtiger Hitzkopf? Ist Ihnen heute auch schon eine Laus über die Leber gelaufen? Oder hat Ihnen schon mal jemand gesagt, Sie haben keine Eier in der Hose? Diese Sprichwörter, von denen es noch viele, viele weitere gibt, kennen Sie und benutzen Sie sicher auch ständig. Aber woher kommen Sie? Und haben Sie vielleicht sogar einen medizinischen Ursprung? Darüber spricht Jasmin Altrock mit Springer-Autor Dr. Maximilian Ledochowski.
Und wie ist das jetzt mit den Eiern in der Hose, die man hat oder nicht hat? Hier hilft die Wissenschaft der Endokrinologie, verrät Ledochowski im 2. Teil unserer Mini-Serie.

Kleine Kämpfer im St. Anna Kinderspital

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Kleine Heldinnen und Helden kämpfen hier jeden Tag um ihre Gesundheit, teils um ihr Leben – Dieser Ort bietet nicht nur medizinische Versorgung, sondern auch Geborgenheit, Trost und manchmal passieren hier medizinische Wunder.
Caroline Hutter ist seit 1. August ärztliche Leiterin des Spitals; zudem ist sie Professorin für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie an der MedUni Wien. "Wir haben eine große Onkologie und da sind auch mehrere hundert Kinder in Betreuung. Mit der Nachsorge sind das über 1.000 Kinder, die bei uns sind.  Die kleinen Kinder haben eher Neuroblastome, die älteren haben eher Sarkome, aber dabei behandeln wir alles bis auf die Hirntumoren. Die Hirntumore werden im AKH behandelt. "
In dieser Folge spricht Medizinjournalistin Johanna Wolfsberger (Springer Medizin) mit Prof. Dr. Hutter über Abläufe in diesem besonderen Haus und wie die Zukunft aussieht.

Über diesen Podcast

Medizinische Sendungen gehen in die Tiefe, sind aber nicht unterhaltsam. Dieses Vorurteil zu widerlegen, haben wir uns für den Hörgang vorgenommen. Nun haben wir auf Springer Medizin Österreich einen Podcast ins Leben gerufen, der sowohl aktuell als auch wissensvermittelnd sein, darüber hinaus akustisch etwas hermachen soll. Neben Experten aus Wissenschaft und Praxis werden wir auch unsere Fachredakteure, Kolumnisten und Reporter der „Ärzte Woche“ zu Wort kommen lassen.

von und mit Springer Medizin Wien/ Martin Krenek-Burger

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