Hörgang

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Wahrheit im Nebel - Nikotinsüchtig durch E-Zigaretten und Snus

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Ob durch glühende Kohlen oder fruchtige Liquids – Nikotin bleibt Nikotin. Wer glaubt, mit der E-Zigarette dem Gesundheitsrisiko zu entkommen, irrt. Neue Produkte wirken weniger schädlich, haben aber ihre Tücken. Und halten vor allem die Sucht aufrecht.
In dieser Folge spricht Ärzte Woche-Chefredakteur Raoul Mazhar dazu mit Dr. Lukasz Antoniewicz, Oberarzt der pulmologischen Abteilung am Universitätsklinikum AKH Wien, Leiter des Schlaflabors und der pulmonalen Funktionsdiagnostik.

Zwangssterilisationen in der NS-Zeit in Wien

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Die Wiener Medizinische Schule ist stolz auf ihre glänzenden Leistungen. Doch es gab im Lauf ihrer Geschichte auch Entgleisungen. So ein tiefer Einschnitt sind die Jahre von 1938 bis 1945. Medizinhistoriker Herwig Czech befasst sich in dieser Episode mit den Folgen, welche die Ideologie der Nationalsozialisten speziell für die Frauenheilkunde an der heutigen MedUni Wien hatte.
„Alle Fächer der Medizin weisen eine Geschichte im Nationalsozialismus auf. Manche Phänomene haben sie gemeinsam, andere betreffen spezifische Verstrickungen. Bei der Frauenheilkunde ist es insbesondere die Beteiligung an der nationalsozialistischen Geburten- und Bevölkerungspolitik und hier ganz konkret die Durchführung der Zwangsrealisationen."
Basis für diese unfreiwilligen Eingriffe war das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses", das 1940 in der damals sogenannten „Ostmark" eingeführt wurde. Ziel war ein „rassenreiner" Volkskörper. Die beiden Wiener Universitätsfrauenkliniken spielten eine wichtige praktische Rolle. 230 Frauen mussten sich hier einer Zwangssterilisation unterziehen. Zentral verantwortlich für die Organisation der Eingriffe waren die Gesundheitsämter der Stadt. Czech dazu: „Es gab ausgedehnte Meldepflichten für Ärzte, Hebammen und andere. Wenn ein Kind mit einer Behinderung auf die Welt kam, musste das an das Gesundheitsamt gemeldet werden."
Im Interview mit Martin Krenek-Burger geht es aber auch um die Rolle, welche die damals leitenden Ärzte an der Wiener Frauenheilkunde spielten, und um den Umgang mit den Opfern nach 1945. Zuletzt wird die Frage beantwortet, warum die Beschäftigung mit dieser dunklen Periode der Wiener Medizin auch 80 Jahre nach Kriegsende anhält und wichtig ist.

Geht die Impf-Ära zu Ende?

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Die Österreicher sind impfskeptisch oder impfmüde, wie immer man diesen Umstand bezeichnen mag. In dieser Episode wird diskutiert, wie die Durchimpfungsraten wieder gesteigert werden können.
Egal ob Keuchhusten, Masern oder Influenza – viele Krankheiten sind aufgrund von Impflücken auf dem Vormarsch. Sogar die Diphtherie ist wieder da. Und selbst bei FSME sinkt die Impfquote. Für die Präsidentin des Impfstoffhersteller-Verbandes, Renee Gallo-Daniel, ist das ein Dilemma. Die Schutzimpfungen seien Opfer ihres Erfolges. Vor Krankheiten, die man nicht mehr sehe, schütze man sich eben nicht. Und? Wie kommen wir da wieder raus? Das erfahrt ihr in dieser Episode. Die Fragen stellt Martin Krenek-Burger, stv. Chefredakteur der Ärzte Woche.

Chirurgie im Wandel: zwischen Hightech und Handwerk

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Roboter, KI und innovative OP-Methoden – die Chirurgie erlebt einen rasanten Fortschritt. Doch welche Technologien setzen sich durch? Wie verändert sich die Rolle der Chirurg:innen? Und was bedeutet das für die Ausbildung des Nachwuchses? Prof. Dr. Albert Tuchmann gibt spannende Einblicke in die Zukunft der Chirurgie.

Syrien: Ärzte aus Österreich und Deutschland helfen beim Wiederaufbau

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Nach mehr als zehn Jahren Bürgerkrieg ist das Gesundheitssystem schwer beeinträchtigt. Nun gibt es Hoffnung, mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Eine österreichische Spendeninitiative unterstützt die Errichtung einer zentralsyrischen medizinischen Versorgungsstation.
Der weitgehend friedlich verlaufene Machtwechsel in Syrien im vergangenen Dezember nach Jahrzehnten der Diktatur und mehr als zehn Jahren Bürgerkrieg hat international und auch im Land selbst für Überraschung gesorgt. Vor allem im Süden und Norden des Landes ist die Sicherheitslage allerdings derzeit nicht stabil, aber in der Hauptstadt Damaskus sowie in Zentralsyrien um die Städte Homs und Hama erleben die Menschen Freiheiten, die sie so teilweise nie oder schon lange nicht mehr gekannt haben.
„Die Stimmung in der Bevölkerung ist wirklich gut“, berichtet Dr. Tammam Kelani, Präsident der Österreichisch-Arabischen Ärzte- und Apothekervereinigung im Gespräch mit der Ärzte Woche. Er lebt und arbeitet seit den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Österreich und war Mitte Februar seit 2011 zum ersten Mal wieder in seiner ursprünglichen Heimat. Mit ihm hat Springer-Redakteurin Verena Kienast gesprochen.

Plasma spenden unter Freunden

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Wir sind zu Besuch im Plasmazentrum Wiener Neustadt. Hier werden im Jahr ungefähr 24.000 Liter gespendet, das sind rund 30.000 Spenden, die hier pro Jahr abgegeben werden. In dieser Stunde im Plasmazentrum passiert aber viel mehr als dass Blut über eine Armvene abgezapft und in einen speziellen Prozess, die Plasmapherese, eingeschleust wird.
Zentrumsleiter Albert Pretor: „Wir haben Spender, die teils seit Jahrzehnten zu uns kommen. Die sind wie Familienmitglieder. Natürlich entstehen dadurch Freundschaften, man tauscht sich über Privates aus, wenn man viel Zeit nebeneinander liegend verbringt." In einem Fall blieb es nicht beim Plaudern, es wurde geheiratet. Die Ehe hat bis heute gehalten, verrät Pretor, der darauf hofft, dass die Zahl der Spender bald wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht. An Ulrike Rumpler soll es nicht scheitern. Die langjährige Hilfswerk-Mitarbeiterin spendet seit vielen Jahren. „Das ganze Team so super nett."
Dr. Leiterin Romana Darabant ist die ärztliche Leiterin in Wiener Neustadt, wir werden sie in einer weiteren Folge noch näher kennenlernen. Sie unterstreicht die Bedeutung der Plasmaspende: "Ein Hämophilie-Patient braucht 1.200 Spenden pro Jahr, damit er ein Jahr beschwerdefrei durchs Leben kommt."

Himmel oder Hölle? Für Birkenpollen-Allergiker wird 2025 irgendwas dazwischen

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Der Österreichische Polleninformationsdienst hat seine Pollenprognose abgegeben. Soweit schon ablesbar. Hasel und Erle sind bereits im Abklingen, die Birkenblüte im Osten Österreichs steht unmittelbar bevor, der Höhepunkt wird Anfang April erreicht.
Lukas Dirr ist spezialisiert auf die Phänologie, auf den Entwicklungszustand der Pflanzen. Er hat festgestellt, dass „es heuer es zumindest so wirkt, als wären die Birken weniger mit Kätzchen behangen als in den vergangenen Jahren. Wir gehen davon aus, dass die Gesamtpollenmenge geringer ausfallen wird als in den vergangenen Saisonen, was aber nicht heißt, dass die Allergiker mit weniger Belastungen rechnen müssen, da auch wenig Pollen intensive Belastungen hervorrufen kann, aufgrund des Allergengehalts der Pollenkörner". Warum das so ist, erläutert Markus Berger, Leiter des Polleninformationsdienstes: „Die Birke folgt einem Zweijahresrhythmus. Im ersten Jahr steckt sie viel Energie in die Fortpflanzung, im zweiten Jahr regeneriert sie sich." Einen Birkenpollenhimmel für Allergiker gebe es nicht, die Hölle schon, aber nicht heuer.

So liebt Österreich: vom ersten Mal bis zur Polyamorie

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Mehr als 6.000 Österreicherinnen und Österreicher wurden viele pikante Fragen gestellt. Herausgekommen ist der neue Sexreport von Marktagent in Kooperation mit Puls4. Und herausgekommen sind auch tatsächlich einige Überraschungen.
Zumindest für Moderatorin Jasmin Altrock. Ein Thema, das die Radiomacherin persönlich sehr spannend findet, ist das Durchschnittsalter, in dem junge Menschen das erste Mal Sex haben. Das ist nämlich nach oben gewandert. Genauer gesagt liegt es bei 17,4 Jahren.
Sexualtherapeutin und Ärztin Dr. Claudia Wille-Helbig überrascht das nicht. Interessant sind aber die Gründe dafür: Social Media und die Pornoindustrie.
Mit dem Dopamin-Ausstoß, der von Likes oder Followerzahlen ausgelöst wird, kann Sex nicht mithalten, sagt die Expertin. Und Pornos, die immer früher konsumiert werden, haben zu einer tiefen Verunsicherung der Jugendlichen geführt.
Der Sexreport deckt auf: Außereheliche Affären sind hierzulande keine Seltenheit. 22% geben an, schon fremdgegangen zu sein. Bei den Befragten über 40 hat sogar jeder und jede Dritte angegeben, nicht immer treu gewesen zu sein. Hauptgrund dafür? Kurz und bündig: Wir sind nicht monogam veranlagt, die Österreicher entdecken polyamore bzw. offene Beziehungen für sich.

Was plant die österreichische Dreierkoalition für Ärztinnen und Ärzte?

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Gezählte 335 Zeilen auf sieben dicht bedruckten Seiten – darin steht, was die Koalition in Sachen Gesundheit und Pflege in den nächsten Jahren tun will. Es sind Hunderte von Maßnahmen. Wir bringen hier eine Bewertung der für Ärztinnen und Ärzten wichtigsten Vorhaben. Josef Broukal spricht dazu mit dem Gesundheitsökonomen Thomas Czypionka.

HPV-Impfung bis zum vollendeten 30. Lebensjahr kostenlos nachholen

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HPV, das humane Papillomavirus, wird vorwiegend durch Sexualkontakte übertragen. Was dann weiter passiert, hängt auch von den Sexualpraktiken ab, also vaginal, anal und oral. Dementsprechend gibt es auch unterschiedliche Krebs-Manifestationen: Krebs im Urogenitaltrakt, aber es gibt eben auch Analkarzinome und eine zunehmende Anzahl von Krebserkrankungen im Mund-Rachen-Bereich. Das sagt Prof. Dr. Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Instituts für spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin an der MedUni Wien.
Anlass unseres Treffens war der Welt-HPV-Tag am 4. März. Alles, was an diesem Tag passiert, soll das Bewusstsein für die Bedeutung von Impfungen und Vorsorge im Kampf gegen HPV-bedingte Krebsarten stärken. In Österreich wird die HPV-Impfung kostenlos bis zum vollendeten 30. Lebensjahr angeboten – bis Ende 2025.
Idealerweise sollte die Impfung zwischen 9 und 11 Jahren erfolgen. In diesem Alter entwickelt der Körper eine besonders starke Immunantwort, um krebsauslösende HP-Viren unschädlich zu machen.
Obwohl HP-Viren Gebärmutterhalskrebs und andere Krebsarten (Scheide, Vulva, Penis, Darmausgang und Mund-Rachen-Raum) verursachen können, sind immer noch zu wenige Menschen davor geschützt. Und das wird sich auch nicht von heute auf morgen ändern. Denn das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Zervixkarzinom schnell, nämlich bis 2030, zu eliminieren sei „illusorisch", sagt Wiedermann-Schmidt.
Apropos WHO. Die neue US-Regierung von Donald Trump hat den Ausstieg verkündet, was Experten wie Wiedermann-Schmidt große Sorgen bereitet: „Gerade das Impfprogramm in Amerika plus die sogenannte Surveillance von Infektionserkrankungen war ausgezeichnet und war immer federführend und vorbildgebend für die restliche Welt."
Zum Welt-HPV-Tag gibt es für Mitarbeiter und Studenten der MedUni weiter die Gratis-Impfung. Kleiner Bonus: Die Impfpässe der Impflinge werden überprüft und nach Lücken durchforstet.

Über diesen Podcast

Medizinische Sendungen gehen in die Tiefe, sind aber nicht unterhaltsam. Dieses Vorurteil zu widerlegen, haben wir uns für den Hörgang vorgenommen. Nun haben wir auf Springer Medizin Österreich einen Podcast ins Leben gerufen, der sowohl aktuell als auch wissensvermittelnd sein, darüber hinaus akustisch etwas hermachen soll. Neben Experten aus Wissenschaft und Praxis werden wir auch unsere Fachredakteure, Kolumnisten und Reporter der „Ärzte Woche“ zu Wort kommen lassen.

von und mit Springer Medizin Wien/ Martin Krenek-Burger

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